Du weißt, wie es ist, Angst vor etwas zu haben, sei es ein Gewitter, ein Zahnarztbesuch, ein Fremder an deiner Tür oder der Verlust eines geliebten Menschen. Angst ist eine normale Reaktion, die unseren Körper warnt, vorsichtig zu sein. Angst ist eine Form der Furcht, bei der es mehr um Sorgen und die Zukunft geht, als um die Furcht vor etwas Gegenwärtigem.

Wenn Furcht und Angst zu einem Muster in unserem Leben werden, werden sie zu einem Problem. Wenn dein verstopfter Abfluss in der Küchenspüle ein Problem ist, ignorierst du es dann? Nein, natürlich nicht. Du rufst einen Klempner oder versuchst, es selbst zu reparieren. Wenn die Angst deiner körperlichen und geistigen Stabilität schadet und du dich dabei ertappst, dass du Dinge vermeidest, die noch mehr Angst auslösen könnten, ignoriere sie nicht. Wenn die Angst zu einer lähmenden Sache wird, die dich zusammenkauern und krank werden lässt, versuche nicht, sie zu verdrängen.

Lerne, wie du Angst und Furcht überwinden kannst.

Die folgenden 6 Schritte können dein Ticket sein, um Angst und Angststörungen in deinem Leben loszuwerden.

Schritt 1: Lerne mehr über deine Angst

Dieser erste Schritt kann der schwierigste sein, aber er ist auch absolut notwendig. Du kannst eine Angst nicht überwinden, die in den staubigen Regionen deines Unterbewusstseins verborgen bleibt. Du musst dich ihr stellen. Wenn du dich einem Menschen zuwendest, siehst du ihn und erfährst, wie er aussieht und wie er sich verhält. Wenn du dich deiner Angst zuwendest (anstatt dich von ihr abzuwenden), bemerkst du Dinge über deine Angst, die du vorher nicht wusstest. Diese Erkenntnis hilft dir, sie zu überwinden.

Um dir zu helfen, dich deinen Ängsten und Befürchtungen zu stellen, versuche, über einen Zeitraum von zwei oder drei Wochen ein Tagebuch zu führen. Halte alle Muster fest, die du bemerkst. Werden deine Hände klamm und krampft sich dein Magen zusammen, wenn du die Türklingel hörst? Hast du morgens oder abends mehr Angstsymptome? Was tust du, wenn deine Ängste auftauchen? Schreibe alles auf, was dir wichtig erscheint. Wenn du deine Angstmuster und -symptome schriftlich festhältst, kann das helfen, sie zu entmystifizieren. Sie sind dann nicht mehr so groß und unüberwindbar.

Vor allem aber bekommst du durch das Wissen über deine Angst eine Idee, wie du ihr begegnen kannst.

Schritt 2: Nutze deine Vorstellungskraft auf positive Art und Weise

Die Vorstellungskraft ist eine wunderbare Sache. Sie verleiht dir Kraft, Kreativität und die Fähigkeit, über den Tellerrand zu schauen. Leider kann eine aktive Vorstellungskraft auch schädlich sein, wenn sie dich dazu bringt, über negative Dinge nachzudenken. Deine Vorstellungskraft kann deine Ängste verstärken und deine Situation viel schlimmer erscheinen lassen, als sie tatsächlich ist.

Anstatt dich von deiner Vorstellungskraft in die dunklen Korridore der Angst führen zu lassen, solltest du sie bewusst nutzen, um die Angst zu überwinden.

Wie machst du das? Wähle einen ruhigen Moment, in dem du entspannt und nicht ängstlich bist. Schließe deine Augen und stelle dir vor, wie du dich in einer Situation befindest, die normalerweise Angst auslöst. Wenn du zum Beispiel Angst hast, dich in einem überfüllten Gebäude zu verlaufen, stell dir vor, du wärst auf einem belebten Flughafen. Jetzt stell dir vor, wie du die Situation friedlich meisterst. Du erstarrst nicht und fängst nicht an zu weinen. Stattdessen suchst du nach einem Informationsschalter oder einem Schild, das dir hilft, die Orientierung wiederzufinden. Du stellst dir vor, wie du den richtigen Parkplatz erreichst, deine Autotür aufschließt und sicher nach Hause fährst, ohne dass es zu Zwischenfällen kommt.

Die Ruhe, die du in deinem imaginären Szenario erlebt hast, kann dir helfen, die tatsächliche Tortur friedlicher zu überstehen.

Schritt 3: Nutze dein Gehirn auf eine andere Weise als sonst

Deine Furcht und Angst entstehen in einem bestimmten Teil deines Gehirns und lassen zu, dass die Emotionen das rationale Denken überwinden. Wenn du spürst, dass deine Angstsymptome auftauchen, versuche, einen anderen Teil deines Gehirns zu benutzen. Denke zum Beispiel an Zahlen. Eine Krankenschwester in der Klinik könnte einen Patienten bitten, seine Schmerzen auf einer Skala von 1-10 zu bewerten. Verwende diese Skala für deine Ängste. Wie ängstlich bist du, wenn 1 vollkommen ruhig ist und 10 dein schlimmstes Symptom darstellt? Halte inne und analysiere. Bewertest du deine Angst mit 7? Sehr gut. Du kannst daran arbeiten, diesen Wert auf eine 4 oder 3 zu senken. Versuche mit dem nächsten Schritt, deinen Angstwert zu senken.

Schritt 4: Konzentriere dich auf deine Atmung

Die Atmung ist wichtiger, als du denkst. In der Regel beginnt die Angst mit kurzen Atemzügen. Die kurzen Atemzüge lösen in deinem Körper eine Reihe negativer Reaktionen aus, die sich schnell zu einer Panikattacke entwickeln. Der Schlüssel zur Überwindung dieser schnellen Angstausbrüche ist die Kontrolle deiner Atmung.

Zum Glück ist das tiefe Atmen nicht kompliziert. Sobald du merkst, dass du ängstlich wirst, halte inne und konzentriere dich auf deine Atmung. Atme ein und dann langsam wieder aus. Achte darauf, dass dein Ausatmen länger ist als dein Einatmen. Das ist nicht nur ein psychologischer Trick; die tiefe Atmung zwingt deinen Körper dazu, sich körperlich zu beruhigen.

Schritt 5: Achtsamkeit üben

Du hast schon von Achtsamkeit gehört, aber was genau ist das? Achtsamkeit ist eine passive Denkaktivität, die es dir ermöglicht, dir deiner Angst bewusster zu werden. Wie du in Schritt 1 gelernt hast, hilft dir Achtsamkeit, deine Angst zu überwinden.

Praktiziere diese Achtsamkeitstipps in Zeiten, in denen du weniger stark von Angst betroffen bist. Wenn du merkst, dass deine Angstsymptome auftreten, setze dich hin und denke darüber nach, was mit dir passiert. Das ist so, als würdest du ein mentales Tagebuch führen. Beobachte die Symptome, wenn sie auftreten. Unternimm nichts dagegen. Bleib einfach sitzen und beobachte dich, während der Moment weitergeht. Passiv zu sein erhöht deine Selbstwahrnehmung und verhindert, dass du die typischen Dinge tust, die du tust, wenn du Angst hast. Das hilft dir, aus dem Trott zu kommen.

Schritt 6: Nutze die Natur als deinen Therapeuten

Das Gespräch mit einem Therapeuten ist eine gute Möglichkeit, um deine Ängste und Sorgen zu bewältigen. Du kannst aber nicht immer in der Praxis deines Therapeuten sein. Versuche stattdessen, draußen spazieren zu gehen! Die natürliche Schönheit in Parks, Hinterhöfen oder überall dort, wo etwas Grünes wächst, hilft, Symptome von Angst und Furcht zu reduzieren. Die Natur beruhigt die Menschen, reduziert den Stresspegel und verändert die Stimmung von ängstlich zu entspannt. Außerdem erfordert die körperliche Betätigung beim Gehen oder Joggen im Freien eine andere Nutzung unseres Gehirns, was dazu führen kann, dass wir von irrationalen ängstlichen Gedanken zu einem klareren Denken übergehen, das uns hilft, die Angst zu überwinden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert